Der Trick mit dem Ticketautomaten

Kölner Stadtanzeiger
Gremberghoven -

Gremberghoven - Ein Bücherschrank gebaut aus einem alten Fahrkartenautomaten der KVB – die neue Lesetauschbörse am Bahnhofsvorplatz ist ein Unikat und ein Hingucker zugleich. Zudem ist der Bücherschrank eine echte Gemeinschaftsarbeit. Fast zehn Minuten brauchte der Gremberhovener Bürgervereinsvorsitzende Gunther Geisler bei der Eröffnung des Schrankes, um sich bei allen Beteiligten des Projektes zu bedanken.

„Jugendliche der Rheinflanke Gremberghoven haben den Ticketautomaten auseinandergebaut, einschließlich der Elektrotechnik und den Rohling dann an die Jugendlichen der Jugendwerkstatt in Finkenberg übergeben, die dann den Umbau gemacht haben“, erzählte Geisler. Zudem gab es finanzielle Unterstützung unter anderem von der Stadt, der BezirksvertretungPorz-Poll, dem Flughafen und der Wohnungsgesellschaft Vonovia. Den Automaten selbst haben die „Kölner Vekehrs-Betriebe“ kostenlos zur Verfügung gestellt.

Angestoßen hat das Projekt Sonja Möller, die in direkter Nachbarschaft am Bahnhofsplatz wohnt. „Ich habe früher in Ehrenfeld gelebt und den dortigen Bücherschrank rege genutzt“, erzählt Möller. Leider gab es im Bezirk zuvor nur am City-Center in der Porzer Innenstadt einen Bücherschrank. Also hat sich die Anwohnerin mit ihrem Wunsch nach einem Bücherschrank in Gremberghoven an den dortigen Bürgerverein gewandt.

Und Vereinschef Geisler war gleich begeistert von der Idee. Schnell fanden sich Unterstützer in der Politik und im Ort. So hat etwa der Designer Marc Jungmann den Entwurf für den Umbau gemacht. Er wohnt ebenfalls in der Nähe des Bahnhofsplatzes. Zur Vorstellung kamen dann auch gut 50 Menschen und fast jeder hatte Bücher dabei. Bürgeramtsleiter Karl-Heinz Merfeld brachte zwei volle Taschen mit.

Die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Elvira Bastian versprach, die ausrangierten Kinderbücher ihrer Sprösslinge beizusteuern.

Auch die Kinder der Friedrich-List-Grundschule hatten Bücher gespendet. So gibt es schon jetzt mehr Lesestoff als in den roten Metallschrank passen. Die überschüssigen Bücher lagern zusätzlich in den Räumen des Bürgervereins.

So konnte der Kölner Bürgermeister Andreas Wolter erfreut feststellen: „Hier sieht man, dass Bücherschränke auch ein Zeichen für Zusammenarbeit und Zusammenhalt sind.“ Initiatorin Sonja Möller hat auch gleich die Patenschaft für den – von ihr angestoßenen – Bücherschrank übernommen. Zunächst wird sie den Schrank jeden Morgen aufschließen und abends gegen 22 Uhr auch wieder verschließen.

So soll verhindert werden, dass die Bücher oder der Schrank nachts beschädigt werden können. In naher Zukunft soll dann ein elektronisches Schloss den Schrank automatisch öffnen und schließen. Aber auch dann wird Möller dafür sorgen, dass regelmäßig neue spannende Roman im Bücherschrank stehen. Wenn das Interesse so hoch bleibt wie schon zu Beginn, dann wird der Bücherwechsel aber von ganz alleine laufen.

Andreas Wolter, Bürgermeister

Gunther Geisler, Vorsitzender des Bürgervereins


Großer Bahnhof am Bücherschrank

Unser Ort
Gremberghoven -

Der Bürgerverein Gremberghoven hat seinen ersten Bücherschrank eröffnet - umgesetzt mit vielen Spenden und Unterstützern

Gremberghoven - "Ich bin gespannt, wie viele vom Bushalt hierhin gehen, um ein Ticket zu ziehen." Andreas Wolter ist einer der Gäste, die zur Eröffnung des Bücherschrankes am Bahnhofsplatz in Gremberghoven ein paar Worte an das Publikum richten. Seine nicht ganz ernst gemeinte Aussage hat einen Grund: War der neue rote Bücherschrank doch früher mal ein Fahrkartenautomat der KVB.

Auf Anfrage des Bürgervereins, der seine Heimat nun ein paar Schritte entfernt am Talweg hat, haben die Kölner Verkehrsbetriebe einen ausrangierten Automaten bereitgestellt. Und das kostenfrei. Ein Glücksfall für den Bürgerverein, der befürchtete, dass das Projekt an den Kosten scheitern könnte.

"Unsere Wirtschaftsmittel haben nicht ausgereicht", so Gunther Geisler, erster Vorsitzender vom Bürgerverein.

Über reichlich Spenden, etwa von Seiten des Flughafens, der Vonovia Immobilienservice GmbH und der Grundstückseigentümerin Zentral Boden Vermietung und Verwaltung GmbH, Mittel der Stadt und durch die Initiative des Jugendhilfeträgers Rheinflanke und die Finkenberger Jugendwerkstatt konnte der ehemalige Automat durch Jugendliche Helfer von seiner Technik befreit und dann zum Bücherschrank umgebaut werden. Bei der Umgestaltung wurden die jungen Handwerker von Designer und Anwohner Marc Jungmann unterstützt.

Eine andere Anwohnerin, Sonja Möller, hatte die Idee zum Schrank. "Ich finde ihn auch als Treffpunkt schön", so die Ideengeberin. Sie übernimmt nun die Patenschaft für den Schrank, schaut, dass er aufgeräumt und nachts geschlossen ist. Zwischen 6 und 22 Uhr sei der Schrank geöffnet, so Möller.

Reichlich Bücher sind bereits vorhanden. Auch zur Eröffnung brachten die Besucher einige Exemplare mit. "Bücherschränke sind eine Anregung zum Lesen. Aber auch ein Zeichen für den Zusammenhalt vor Ort", so Bürgermeister Andreas Wolter. (Lars Göllnitz)


Kleinod von großer Bedeutung - Gartensiedlung in Gremberghoven ist auf einem guten Weg

Kölner Stadtanzeiger
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(sr). Wenn Arbeitgeber nicht genug Menschen dafür begeistern können, für sie zu arbeiten, denken sie sich in der Not auch schon einmal gute Sachen aus, bieten ihren Angestellten das, was schwer zu haben ist. Dazu zählt zum Beispiel Wohnraum, preiswert und in guter Wohnlage. Dass das nichts Neues ist, lässt sich an der Gartensiedlung in Gremberghoven gut ablesen. Als das erste Haus 1921 bezugsfertig war, war es die Eisenbahn, die Menschen aus der Eifel in die Stadt locken wollten. Und wer vom Land kam, war es gewohnt, eigene Hühner zu halten und einen Garten zur Selbstversorgung anzulegen.

Das hatten bereits einige Jahrzehnte zuvor die Fabrikbesitzer während der Industrialisierung erst in England und dann auch im Ruhrgebiet festgestellt. Gleich eine ganze Gartenstadt entwarf der Brite Ebenezer Howard im Jahr 1898. Das Wohnviertel in Gremberghoven ist nicht ganz so groß, besteht im Wesentlichen aus zwei Straßen, die ein Oval bilden, die Rather Straße und der Talweg.

In den 1950er- und 1960er-Jahren wurde die Siedlung etwas erweitert. „Das war die Lackschuhsiedlung“, erzählt Gunther Geisler, Vorsitzender des Bürgervereins Gremberghoven, „hier zogen die Eisenbahner hin, die etwas mehr verdienten“.

Häuser, die alt sind, besitzen bis zur Sanierung eben keinen modernen Komfort. Auch das gilt damals wie heute. Der alte Kern der Siedlung begann zu zerfallen, was zwar traurig war, aber vielleicht auch das Ensemble gerettet hat. Heute jedenfalls ist die Gartensiedlung Gremberghoven zurecht Denkmalgeschützt und Teil der Via Industrialis, was auch dem Stadtkonservator und dem „Rheinische Industriekultur e.V. zu verdanken ist.

Ein Spaziergang durch diese Siedlung ist wie ein Spaziergang durch eine andere Zeit. Lockere, offene Bauweise, jede Menge Grün zwischen den Häusern, Verbindungswege zwischen den Gärten hindurch. Und das alles, ohne ein Villenviertel zu sein, mit Quadratmeterpreisen, die auch „normalen Menschen“ eine Möglichkeit zu leben geben. Zumindest meistens. Als die Siedlung vor rund zehn Jahren zu verfallen drohte und sich der Bürgerverein Gremberghoven, mit Gunther Geisler und Werner Wilden (Geschäftsführer) an der Spitze, die Rettung der Siedlung auf die Fahne geschrieben hatte, sah es nicht so aus, als hätte er große Chancen. Damals begann die Eigentümerin Annington, die Häuser zu verkaufen. Unermüdlich setzen sie sich für den Erhalt des Ensembles ein. „Uns ist klar, dass die Zeit nicht stillsteht. Das wollen wir auch nicht. Aber unsere kleine Siedlung ist etwas ganz Besonderes, was uns auch von Wissenschaftlern bestätigt wurde“, weiß Geisler.

Ein Teil der Häuser wurde von den Mietern selbst gekauft, andere von Investoren, einige bleiben im Besitz der Annington, die heute Vonovia heißt. „Wenn Sie durch die Siedlung spazieren, können Sie genau sehen, wo Eigentümer wohnen und welche Immobilie Investoren gehört“, sagt Wilden, „einige Immobilien werden fremdgenutzt, zum Beispiel als Hotel, manche zerfallen zusehends, manche sind schön gepflegt andere stehen leer.“

Und der Leerstand ist zum Teil dramatisch. „Investoren haben die Häuser günstig gekauft, dabei aber die Denkmalschutzauflagen unterschätzt“, sieht Geisler das Dilemma. Nichts davon ist den Politikern oder der Verwaltung unbekannt. „Alle sind bemüht, uns zu unterstützen, mal nur mit Worten, aber auch manchmal mit Taten.“ Das gelte auch für Vonovia. „Manchmal müssen wir zwei- oder dreimal nachfragen, aber im Großen und Ganzen ist das Unternehmen für unsere Anliegen offen“, schmunzelt Wilden. Seit 2016 besteht für die Gartenanlage eine Veränderungssperre, da es noch nicht gelungen ist, einen Bebauungsplan zu beschließen, wissen die beiden. Lediglich einige wenige Häuser seien seitdem gebaut worden. „Die hatten die Baugenehmigung bereits vorher vorliegen.“ Nun plant Vonovia erneut den Verkauf zweier Gebäudekomplexe. „Wir fürchten, dass am Ende wieder die Mieter auf die Straße gesetzt werden und nicht enden wollende Sanierungsmaßnahmen beginnen.“ Das war für den Bürgerverein jetzt Grund genug, sich mit einem offenen Brief an die Stadtverwaltung zu wenden, um endlich „für den denkmalgeschützten Ortskern ein Städtebauliches Planungskonzept als Bebauungsleitplan zu erstellen“.

Von Rita Lück (Bündnis 90/ Die Grünen) kam auch schon eine Antwort. Hierin spricht sie auch von dem Vorkaufsrecht, das eine Gemeinde hat. „Das wäre natürlich sehr gut, wenn die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch macht, denn dann haben die Kölner auch Einfluss darauf, was aus dem Kleinod im Herzen des rechtsrheinischen Kölns wird.“ Auch da herrscht Einigkeit im Bürgerverein.



Würdigung für Eisenbahnsiedlung Gremberghoven wird ein Teil der „Via Industrialis“

Kölner Wochenspiegel
(sf) Gremberghoven wird Teil der „Via Industrialis“. Der Kölner Kulturpfad, der wichtige Industriedenkmäler miteinander verbindet, wird mit dem Stadtteil Gremberghoven um eine weitere Station ergänzt. Am historischen Bahnhofsplatz am Talweg, wo der ortsansässige Bürgerverein bereits die Achse einer Dampflok der Baureihe 50 sowie ein historisches Bahnhofsschild aufgestellt hat, welche auf die Geschichte der Eisenbahnsiedlung hinweisen, wird in naher Zukunft mit einer Infotafel über die Historie Gremberghovens informieren. Initiiert hat das Projekt Marc Jungmann, Mitglied des ortsansässigen Bürgervereins: „Gremberghoven ist ein riesiges Denkmal. Da dachten wir uns, das müssten wir doch irgendwie integriert bekommen“, berichtet Jungmann. Der Verein Rheinische Industriekultur, Träger der „Via Industrialis“, war von dem Vorschlag gleich überzeugt gewesen.

Die Rheinische Industriekultur hat für die „Via Industrialis“ bereits sechs verschiedene aus etwa zehn bis 20 Stationen bestehende Rundwege durch Köln geschaffen, die alle zu spannenden Orten der Industrie- und Verkehrsgeschichte Kölns führen. Der Stadtteil Gremberghoven ergänzt als neue Station die aus insgesamt 20 Stationen bestehende rechtsrheinische Route, die entlang bedeutender Industriedenkmäler, wie zum Beispiel die Gasmotorenfabrik Deutz, die Maschinenfabrik Humboldt, das E-Werk in Mülheim, die Germaniasiedlung Höhenberg oder auch die Glashütte und den Zündorfer Hafen in Porz führt. Nun wird auch die Eisenbahnsiedlung Gremberghoven in die Auflistung historischer Verkehrs- und Industriegeschichtlicher Orte im rechtsrheinischen Köln aufgenommen.

„Gremberghoven braucht Anerkennung für das, was hier geleistet wird. Da ist so eine Würdigung genau das Richtige.“, meint Jungmann.

Realisiert wurde das Freilichtmuseum Gremberghoven am Talweg vom ortsansässigen Bürgerverein, der das Außendenkmal in naher Zukunft noch um eine historische Bahnhofsuhr ergänzen möchte. Bei der geplanten Infostele, die hier durch die Rheinische Industriekultur aufgestellt werden soll, wird es sich um eine dreiseitige Edelstahlsäule im Wert von 3.000 Euro handeln, die vom Immobilienkonzern Vonovia gesponsert wird. „Bei den Stelen ist es uns wichtig, dass der Eigentümer und die Nachbarn sich damit identifizieren können“, sagt Alexander Kierdorf vom Verein Rheinische Industriekultur. Ausführliche Informationen zu allen Routen und den einzelnen Stationen gibt es unter www.via-industrialis.de



Denkmalschutz Auszeichnung für Eisenbahnersiedlung “

Kölner Wochenspiegel
(sf) Eine ehemalige Eisenbahnersiedlung, angelegt im Stil der britischen Gartenbewegung des 19. Jahrhunderts: Gremberghoven ist ein Ort mit besonderer Geschichte. Wenn der Betrachter weiß, wo er hinschauen muss, gibt es die Historie auch heute noch an vielen Stellen zu entdecken. Damit die alten Zeugnisse nicht im Dunkel des Vergessens verschwinden, wird das Veedel Teil der Via Industrialis. Eine Metall-Stele am Bahnhofsplatz soll in Zukunft auf den Ursprung der Siedlung hinweisen. Damit gehört Gremberghoven einer Route an, die sich durch ganz Köln zieht und verschiedene Industriedenkmäler miteinander verbindet. Etwa den ehemaligen Flughafen Butzweilerhof in Ossendorf, die Brauerei Sünner in Kalk und das E-Werk in Mülheim. Zusammengestellt hat die Liste der historischen Orte der der Verein Rheinische Industriekultur. "Gremberghoven ist ein riesiges Denkmal", erläutert Marc Jungmann, der in dem historischen Stadtteil lebt. Er hat sein Veedel als Wegpunkt der Via Industrialis vorgeschlagen. "Das stand nicht auf unserer Liste", gesteht Alexander Kierdorf aus dem Vorstand des Kulturvereins.

Dabei repräsentiert der Ortskern ein Stück Industriegeschichte: die Gartenstadt. Ein Städtebau-Modell, das auf die schlechten Lebensverhältnisse in vielen englischen Großstädten zur Zeit der Industriellen Revolution reagierte. Es sah unter anderem vor, neue Siedlungen mit großzügigen Gärten für die Selbstversorgung auszustatten. In diesem Geist entstand ab 1921 auch Gremberghoven als fast kreisrunder Wohnort mit kleinen Ein- und Mehrfamilienhäusern. Die Häuser hatten jeweils eigene Tierställe und 400 Quadratmeter große Gärten. Gebaut hat die Wohnsiedlung die damalige Reichsbahndirektion, ein Vorläufer der Deutschen Bahn. Sie diente als Heimat für die Eisenbahner, die am benachbarten Rangierbahnhof Gremberg arbeiteten. Die alten Gebäude und Gartenanlagen prägen noch heute den Kern des Viertels rund um Rather Straße, Talweg und Heilig-Geist-Straße.
Entwurf: Sarah Wilden, Foto: Jungmann


Entwurf: Sarah Wilden, Marc Jungmann


Viele der Häuser stehen unter Denkmalschutz. So auch das Doppelhaus an der Ecke von Hohenstaufenstraße und Bahnhofsplatz. "Das war damals das Musterhaus und als eines der ersten bewohnt", weiß Gunther Geisler, Vorsitzender des Bürgervereins Gremberghoven.

Seit Jahren setzt sich Geisler für den Erhalt der historischen Zeugnisse ein, etwa der versteckt gelegenen, prächtigen Sonnenuhr an dem zweistöckigen halbrunden Bau am Langobardenplatz. Als zentralen Erinnerungsort richten die Mitglieder des Bürgervereins den Bahnhofsplatz her, an den auch die Stele der Via Industrialis kommt. Ein großes rotes Achsrad einer Dampflokomotive ziert den Platz bereits. Bis zum Bürgerfest im Mai kommen die Stele, eine Eisenbahnuhr und ein Bahnhofsschild hinzu.

Auch an anderer Stelle erhält Gremberghoven ein neues Denkmal. An der Ecke von Heilig-Geist-Straße und Frankenstraße wird bald ein Betonblock stehen, den das vom Bürgerverein entworfene Ortswappen ziert. Auf der Rückseite werden die hölzernen Ehrentafeln und das Kreuz angebracht, die zuvor an der ehemaligen Matthäuskirche hingen. Via Industrialis

In Porz gibt es bis jetzt vier Orte die zur Via Industrialis zählen: der Zündorfer Hafen, die Glashütte, das ehemalige Dielektra Gelände und das Museum der Deutz AG. Die Orte sind allerdings nur im Internet verzeichnet und erklärt. Gremberghoven wird nun der fünfte Punkt und bekommt als erster eine eigene Info-Stele. Das gut zwei Meter hohe Denkmal kostet rund 3000 Euro und wird komplett von dem Immobilienkonzern Vonovia gestiftet. (af) www.via-Industrialis.de Das Ortswappen

Das Flügelrad als Zeichen der Bahn und Kirschblüten als Symbol für die Gartenstadt - so sieht das Wappen für Gremberghoven nun endgültig aus. Entworfen und ursprünglich mit der Hand gezeichnet hat es im Auftrag des Bürgervereins Sarah Wilden. Die 26-Jährige ist die Tochter des zweiten Bürgervereins-Vorsitzenden Werner Wilden. Den ersten Entwurf hat Designer Werner Jungmann überarbeitet, so dass er ebenfalls im Internet und als Briefkopf leicht zu gebrauchen ist. Das Wappen wird in Zukunft auch das neue Denkmal an der Ecke von Heilig-Geist-Straße und Frankenstraße zieren. (af)



Gremberghoven goes VIA Industrialis

Gremberghoven als Gartensiedlung; Die aus England stammende Idee „Gartensiedlung“ griff der, zum Bau der Eisenbahner-siedlung in Gremberghoven, beauftragte Architekt und Hochbaudezernent der Reichs-bahndirektion Köln Martin Kießling auf. Die ab 1919 auf freiem Feld am Rangierbahnhof „Gremberg“ gebaute Wohnsiedlung für Arbeiter und Beamte der Reichsbahn zählt zu den schönsten Gartenstadt-Siedlungen im heutigen Kölner Stadtgebiet. Es entstand eine durchgrünte Siedlungsanlage mit relativ geringer Wohndichte in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Arbeitsplätzen. Die Wohn- siedlung zeigt einen neoklassizistischen Grundriss.



Pläne in Gremberghoven Freilichtmuseum am Bahnhofsplatz geplant

Kölner Wochenspiegel
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GREMBERGHOVEN - (sf). Beim Bürgerverein Gremberghoven laufen die Vorbereitungen für das Stadtteilfest am 27. Mai derzeit auf Hochtouren. Erstmals wird der Verein an diesem Tag den „Goldenen Schotterstein“ verleihen.

Der vom Bürgerverein selbst ins Leben gerufene Preis wird als Anerkennung für ehrenamtliches Engagement im Stadtteil vergeben. „Wir merken, dass sich immer weniger Personen engagieren und möchten mit dem Preis Mut machen, sich für den Stadtteil einzusetzen“, sagt Gunther Geisler, Vorsitzender des Bürgervereins. Jedes Jahr soll ab sofort eine Person mit dem „Goldenen Schotterstein“ ausgezeichnet werden. Der diesjährige Gewinner steht zwar schon fest, wird aber bis zum Tag der Preisverleihung noch nicht verraten. Nur so viel: Schwer ist dem Bürgerverein die Entscheidung nicht gefallen. „Wir waren uns sehr schnell einig, wer den Preis bekommen soll. Es ist eine Person, die schon seit vielen Jahren in vielen Vereinen aktiv gewesen ist und noch heute aktiv ist“, berichtet Geisler. Ausgezeichnet wird die Person mit einem mit echtem Blattgold belegten Schotterstein, angefertigt von der Gremberghovener Künstlerin und professionellen Vergolderin Sarah Wilden. „Der Schotterstein ist ein wichtiger Bauteil innerhalb des Schotterbettes, ohne den die Eisenbahn nicht fahren könnte“, erklärt Geisler. Die Preisverleihung erfolgt am 27. Mai auf dem Stadtteilfest kurz nach Beginn des Festes um 14 Uhr.
Über die Vergabe des neuen Preises hinaus ist der Bürgerverein derzeit in vielen weiteren Projekten sehr aktiv. Insbesondere rund um das Vereinsheim am Talweg tut sich einiges.
Nachdem sich das Vereinsheim vor einiger Zeit in ein kleines Museum verwandelt hat und seither Ausstellungsstücke rund um die Geschichte der Gremberghovener Eisenbahn hier zu sehen sind – unter anderem werden alte Schaffnermützen und eine Fahrkartenpresse von 1944 gezeigt, soll sich nun auch der angrenzende Bahnhofsplatz in ein kleines Freilichtmuseum verwandeln. „Hier wird eine Erinnerungsstätte an die Gremberghovener Eisenbahn entstehen“, kündigt Geisler an.
Zudem soll der Bahnhofsvorplatz umgestaltet werden und der Parkplatz eine neue Ein- und Ausfahrt erhalten. Mit dem Ausbau des Freilichtmuseums – ein historisches Schienenstück liegt bereits in der Mitte des Platzes – möchte der Bürgerverein an Gremberghoven als Eisenbahnsiedlung erinnern. Immerhin war die Eisenbahnwohnungsbaugesellschaft bis 2002 hier Eigentümerin. Das auf dem Bahnhofsplatz bereits vorhandene Schienenstück wird in naher Zukunft ergänzt um eine Antriebsachse der größten Güterzugdampflokomotive, die es je gab. Wenn alles gut läuft wird die Achse mit einem Durchmesser von zwei Metern noch in diesem Jahr ihren Weg von Meiningen nach Gremberghoven finden.
Bereits vorhanden sind zwei weitere Ausstellungsstücke für das zukünftige Freilichtmuseum: Eine Originalbahnhofsuhr des vor rund einem Jahrzehnt geschlossenen Gremberghovener Bahnhofs sowie das Bahnhofsschild mit dem Schriftzug „Gremberghoven“. Darüber hinaus plant der ortsansässige Bürgerverein auf dem Platz die Errichtung eines Ehrenmals gefallener Soldaten aus Gremberghoven. Bei diesem Projekt hoffen die Initiatoren auf die Unterstützung von der Kirche.
Die neuesten Informationen rund um die aktuellen Projekte des Bürgervereins findet man auf der komplett neu überarbeiteten Homepage des Bürgervereins unter www.bürgerverein-gremberghoven.de
Ebenfalls auf der Homepage zu sehen sein wird das erste eigene Wappen Gremberghovens, das der Bürgerverein von Sarah Wilden hat anfertigen lassen. Das Wappen zeigt Gremberghoven als Gartensiedlung: Zwei japanische Kirschbäume bilden das Symbol der Begrünung, während ein Flügelrad – das internationale Symbol der Eisenbahn – ebenfalls nicht fehlen darf. Das neue Wappen soll von allen ortsansässigen Vereinen auf Briefbögen verwendet werden können, zudem wird man es in Zukunft auch an vielen anderen Orten entdecken.


Ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt

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Der Gremberghovener Bürgerverein hat sein neues Denkmal an der Heilig-Geist-Straße präsentiert

Gremberghoven - Mit einem ökumenischen Gottesdienst wurde nun das neue Gremberghovener Mahnmal gegen Krieg und Gewalt offiziell eingeweiht. Am Standort Heilig-Geist-Straße vereint es gleich mehrere Aussagen: So weist das etwa 2,50 Meter hohe und breite, fest installierte Denkmal auf die Geschichte Gremberghovens als Bahnarbeiterviertel mit sogenanntem Gartenstadtcharakter hin - die Häuser wurden, heute noch sichtbar, mit großen Gärten zur Selbstversorgung der Bewohner angelegt.

Auf der anderen Seite beinhaltet das Denkmal mehreren hölzernen Tafeln, die die Namen im Zweiten Weltkrieg gefallener Gremberghovener aufzeigen - zudem ein etwa 1,50 Meter großes Kruzifix, das vormals in der katholischen Kirche, später dann in der evangelischen Kirche des Stadtteils hing.

"Wir haben immer wieder mit den Bürgern Ideen angesprochen. Es war der Wunsch der Menschen, die Tafeln wieder unterzubringen", erklärt Gunther Geisler, Vorsitzender des Gremberghovener Bürgervereins. Auch das neu entworfene Wappen Gremberghovens aus Kirschbaumblüten und einem beflügelten Rad, das von Bürgervereinsmitglied und Kommunikationsdesigner Mark Jungmann entwickelt wurde, sind integriert.

Passend zur Historie als Gartenstadt und als Dank für den Besuch zur Einweihung überreiche er Blumen an Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, so Gunther Geisler. Scho-Antwerpes indes lobte in ihrer Ansprache die offene und moderne Haltung des Stadtteils beim Willkommenheißen neuer Bürger. Auch sei das Denkmal ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt, so die Bürgermeisterin.

Zuvor hatten die Pfarrer Berthold Wolff und Andreas Daniels das Denkmal offiziell gesegnet. Auch die stellvertretende Porzer Bezirksbürgermeisterin Elvira Bastian sprach und erinnerte an die Menschen, die jetzt gerade Krieg erleben müssten.

Am 10. November ab 16 Uhr feiert der Bürgerverein die Einweihung des Denkmals mit einem Dankesfest im Bürgertreff, Talweg 2a. (Lars Göllnitz)